Im Sommer ist es in Ägypten zwar sehr heiß. Wir hatten teilweise über 40°C im Schatten. Aufgrund der recht trockenen Luft kommt es einem allerdings teilweise kühler vor als so mancher schwüler Sommertag in Deutschland. Ich würde also jedem Interessierten raten, zu dieser Jahreszeit zu reisen. Der klimatische Nachteil ist einfacher zu ertragen als die Touristenmassen in der Hauptsaison.
1997 waren die Attentate islamischer Fundamentalisten am
Ägyptischen Museum und am Hatschepsut Tempel. Dies hatte zur Folge,
dass im Jahr darauf so gut wie keine Touristen in Ägypten waren. Gut für uns,
wir hatten die Stätten fast für uns allein und alles war recht preisgünstig; schlimm
für diejenigen, welche vom Tourismus leben.
Der ägyptische Staat tut seitdem einiges zur Sicherheit der Touristen. Die
Sehenswürdigkeiten werden alle bewacht, es gibt Straßensperren und man kann
sich außerhalb der Städte nur noch im bewachten Konvoi oder mit einem eigenen
Leibwächter bewegen. Dies macht das Reisen nicht gerade einfacher.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Ägypten sind sehr billig.
Nehmt euch aber vor den vor den Taxifahrern, vor allem in Kairo, in Acht. Die
verlangen für eine einfache Stadtfahrt gerne 10 US$. Wenn man bedenkt, dass
diese Fahrt normalerweise für weniger als 1 DM zu haben ist. Hier kann ich
nur den Rat aus dem Lonely Planet Reiseführer weitergeben. Nach dem Ende
der Fahrt aussteigen, den Fahrer bezahlen und weggehen. Ich habe ihm immer
umgerechnet 2 DM gegeben. Die ehrlichen Fahrer haben sich über das gute
Trinkgeld gefreut, die anderen haben mich wahrscheinlich verflucht. :-) Aber
damit kann ich leben. Wenn ihr Geld zu verschenken habt, dann gibt es sicherlich
ärmere Abnehmer.
Der Fahrstil, vor allem außerhalb der Stadt ist
halsbrecherisch. Nicht ohne Grund verunglückt statistisch gesehen etwa ein Bus
täglich. Insbesondere nachts wird dies zu einem Abenteuer. Wenn Gegenverkehr kommt
wird grundsätzlich das Fernlicht, welches sonst ausgeschaltet ist,
eingeschaltet. Beim Überholen, welches auch an unübersichtlichen Stellen
stattfindet, wird, wenn sich die Fahrzeuge auf gleicher Höhe befinden, das
Licht ganz ausgeschaltet.
Aber auch hier hilft Gottvertrauen.
Das Essen und Trinken ist preisgünstig und gut. Für umgerechnet 5 DM kann man sich in einem lokalen Restaurant inklusive Getränke und Nachtisch den Bauch voll schlagen. Diejenigen, welche lieber bekanntere Kost zu sich nehmen, können ja in einem der bekannten amerikanischen Fastfood-Restaurants speisen. Es gibt auch andere "ausländische" Lokale, dort ist es allerdings auch teurer.
Probiert auf jeden Fall einen frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Ist herrlich erfrischend.
Ägypten ist sicherlich kein Reiseland für Leute, welche in Sachen Hygiene - sagen wir mal - penibel sind. Man muss hier schon einiges ertragen. Die Hotels, jedenfalls in denen wir waren, sind nicht gerade das, was man als sauber bezeichnet. Es liegt allerdings nicht am mangelndem Personal sondern eher an der lokalen Auffassung, was man als sauber bezeichnet. Für mich ist es jedenfalls nicht sauber, wenn man den Dreck mit dem Fingernagel von dem Geschirr und den sanitären Einrichtungen kratzen kann.
Magen-Darm-Probleme sind deshalb leider vorprogrammiert. Ein erfahrener Traveler hat uns am ersten Tag gesagt: "Wenn ihr aufpasst bekommt ihr nach 10 Tagen Durchfall, sonst nach 7." Und so war es dann auch. Dann hilft auch kein Imodium. Wir können in solchen Fällen Antinal empfehlen. Ist in jeder Apotheke erhältlich und laut Beipackzettel ohne Nebenwirkungen. ;-) Wirkt angeblich sogar gegen Salmonellenvergiftung. Uns hat es jedenfalls geholfen. Nach der ersten Tablette war für den Rest des Urlaubs alles wieder in Ordnung.
Wir haben Reiseschecks von American Express in Dollar und DM gehabt. Für die Schecks in DM haben wir einen besseren Kurs bekommen. Dies scheint sich allerdings von Zeit zu Zeit zu ändern.
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Die offizielle Währung ist das Ägyptische Pfund. Interessant an den Banknoten ist, dass eine Seite in lateinischer und die andere in arabischer Schrift ausgeführt ist. | ![]() |
Vergesst nicht, dass ihr euch in einem islamischen Land befindet und kleidet euch entsprechend. Dies bedeutet vor allem keine kurzen Hosen und enge T-Shirts. Auch für Männer nicht. Für Frauen ist wohl ein Rock das angenehmste Kleidungsstück. Als Mann kann man sich in eine landestypische Galabiyya hüllen. Diese ist schön luftig.
Ihr bekommt auf der Straße immer wieder Studentenausweise
angeboten. Am Anfang haben wir noch dankend abgelehnt. Wir wollen doch
nicht betrügen.
Bei einem Eintrittspreis von über 40 DM, nur um 10 Minuten in das
Grab von Nefertari zu kommen, war es mit der Moral allerdings vorbei. Mit einer
Studentenkarte bekommt man 50% Rabat. Wenn ihr auch zu den potentiellen
Betrügern gehört, denkt daran, ein Passbild mitzunehmen.
Keine Empfehlung. Die Zustände ändern sich zu schnell und etwas wirklich empfehlenswertes haben wir leider nicht gefunden. Seht in euren Reiseführer, fragt andere Reisende und vor allem schaut die Zimmer an und lasst euch die Klimaanlage und die Funktion der sanitären Einrichtung vorführen. Verhandeln nicht vergessen!
Leider habe ich bisher nichts aktuelleres als den Reiseführer von Lonely Planet finden können. Bei den dort aufgeführten Tipps zu Hotels und Restaurants lag ich noch nie daneben. DuMont und das Geo-Heft bieten viel allgemeine Informationen über das Land und seine Geschichte.
![]() Lonely Planet Egypt ISBN: 0864426771 |
![]() DuMont visuell Ägypten ISBN: 3770133978 |
![]() Geo Epoche, Nr.3 Das Reich der Pharaonen ISBN: 3570192393 |
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Ausführliche Kurzinfos sowie aktuelle Tipps von Reisenden gibt es auf der Homepage von lonely planet.
Das Auswärtigen Amt bietet aktuelle Sicherheitshinweise an.
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